Ordnungsgeld bei zusätzlichen Kontakten mit dem Kind
(red/dpa). Nach Trennung und Scheidung gehören die Fragen des
Umgangs mit dem gemeinsamen Kind zu den regelmäßigen Streitthemen. Oftmals sind
sich die Eltern darüber nicht einig. Dann muss das Gericht entscheiden.
Das Kammergericht Berlin hat am 12. Februar 2015 (AZ: 13 WF
203/14) entschieden, dass gegen ein Elternteil auch ein Ordnungsgeld verhängt
werden kann, wenn dieser neben dem geregelten Umgang zusätzlich Kontakt zu
seinem Kind aufnimmt.
Die Eltern haben ein gemeinsames Kind. Der Mutter wurde das
alleinige Sorgerecht zugesprochen. Da sich beide Eltern nicht einigen konnten,
legte das Gericht eine Umgangsregelung fest. Dennoch nahm der Vater darüber
hinaus regelmäßig Kontakt mit seinem Sohn auf. So besuchte er ihn unter anderem
im Ferienhort der Grundschule. Die Horterzieherin stellte danach jeweils fest,
dass der Junge verstört wirkte und nicht mehr am Spiel der anderen Kinder
teilnahm.
Gegen den Vater wurde ein Ordnungsgeld in Höhe von 750 Euro
verhängt. Dagegen wehrte er sich. Die Umgangsregelung berechtige ihn zum Umgang,
verpflichte ihn aber nicht, weitere Kontakte zu seinem Sohn zu unterlassen.
Das Gericht folgte der Argumentation des Vaters nicht. Mit
einer gerichtlichen Umgangsregelung werde der Umgang festgelegt. Diese Regelung
beinhalte auch immer das Gebot, außerhalb der festgelegten Umgangszeiten keinen
Kontakt zum Kind aufzunehmen.
Das Gericht begründet dies damit, dass sich einerseits der
andere Elternteil auf den Umgang einstellen müsse. So etwa, um positiv auf das
Kind einzuwirken, so dass dieses sich auf den Umgang mit dem anderen Elternteil
freue. Andererseits solle das Kind, das unter einer Trennung leide, nicht
unerwartet mit dem anderen Elternteil konfrontiert werden. Das war dem Vater
auch bewusst. Die Schule hat ihm bereits mitgeteilt, dass der Umgang außerhalb
der Umgangszeiten zu unterbleiben hätte. Zuvor hatte der Vater an der
Grundschule sogar Hausverbot erhalten.
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